Kurzrezension "Abenteuer Natur im Spiel"
Veröffentlicht von Ulrich Baer in Publikationen · 7 Februar 2024
Tags: Buch, Naturspiele, Umweltpädagogik
Tags: Buch, Naturspiele, Umweltpädagogik
Naturspiele? Natürlich fällt uns da sofort Waldbaden, Kunstwerke aus knorrigen Ästen und Zweigen basteln sowie das Erraten der Schreie eines hungrigen Waldkäuzchens ein.
In diesem Buch geht es um mehr, um viel mehr. Es geht dem Autor darum, Kindern und Jugendlichen eine grundlegende respektvolle und neugierige Einstellung zur Umwelt und Natur zu ermöglichen. Junge Menschen sollen sich gemeinsam durch direkte und symbolische Erfahrungen ein geistiges Bild von ihrer Umwelt spielerisch entwickeln können. Hört sich gut und wichtig an - und das ist es auch.
In vielen der etwa 130 Spielideen, die das Buch vorschlägt, werden biologische
Vorgänge symbolisch nachvollzogen und dadurch im spielerischen
Handeln der Kinder und Jugendlichen mit viel Spaß abgebildet. Die
metaphorische Umsetzung von komplexen Naturabläufen in einfache
Spielregeln ist aus biologisch-fachlicher Sicht allerdings mutig, aus
spielpädagogischer Sicht fantasievoll und witzig.
Die ausführlich beschriebenen Spiele decken eine riesige Themenbreite
ab, die auf den insgesamt 240 Seiten in 15 Kapitel übersichtlich
aufgeteilt wurde: von "Entdeckungen im Wald" über die
"Spuren heimischer Tiere", über "Jäger und Gejagte"
und ihre "Tierische Kommunikation" bis hin zum Leben "Im
Dunkel der Nacht". Besonders aufgefallen sind mir die
ausgefallenen Kapiteltitel "Nahrungsnetze", "Die Kunst
der Orientierung" sowie "Vielfältige Lebensformen"
und das letzte Kapitel "Mensch und Natur".
Rüdiger Gilsdorf schreibt in seiner Einleitung, dass es ihm immer
darum geht, "Sensibilität, Neugierde und Wissensdurst für die
Natur zu wecken."
Rüdiger Gilsdorf: Abenteuer Natur im Spiel
Eine Sammlung zum Erleben, Entdecken und gemeinsamen Lernen. Mit
Illustrationen von Katharina Becker. Klett Kallmeyer - Friedrich
Verlag, Hannover 2023.
240 Seiten, Format 16,5 x 24 cm. Mit Downloadmaterial. 26,95 €.
[Auszug aus der Buchrezension von Ulrich Baer in Zeitschrift "gruppe & spiel", Heft 1/2024.]